Auch für KMU ist es wichtig, sich mit dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und damit einhergehend mit gesunden Organisations- und Arbeitsstrukturen auseinanderzusetzen. Geht man von einem Zusammenhang zwischen Alter und einer reduzierten Belastbarkeit aus, werden auch viele KMU von dieser Entwicklung betroffen sein.
Es ist wichtig, sich frühzeitig mit den vorhergesagten Entwicklungen auseinanderzusetzen – um rechtzeitig im Wettkampf um Fachkräfte zu bestehen und wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Mögliche Herausforderungen für KMU
In KMU steht das Alltagsgeschäft meist im Vordergrund. Die zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen sind knapp.
Abhängig von Unternehmensgröße, Standort(en) und Art des Betriebs ergeben sich individuelle Bedürfnisse, die eine betriebsspezifische und bedarfsorientierte Herangehensweise erfordern. Denn KMU haben andere Strukturen und Voraussetzungen als Großunternehmen. Beschäftigte im Produktionsbereich gehen anderen Tätigkeiten nach als Beschäftigte in Büro und Verwaltung. Die in Großunternehmen erfolgreich durchgeführten Maßnahmen können nicht einfach auf kleine Unternehmen übertragen werden, da sich diese hinsichtlich Ressourcen und Organisationsstruktur zu stark voneinander unterscheiden. Es sind somit Konzepte notwendig, die auf den Betrieb sowie auf die Ressourcen, Möglichkeiten und Bedürfnisse der Beschäftigten abzielen. Es gilt zu entscheiden, was im Rahmen der zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten angeboten werden kann.
Die Vorteile von KMU
Aufgrund der überschaubaren Größe des Unternehmens, sind die Kommunikationswege zum Teil sehr kurz und können für die Weiterentwicklung einer positiven Arbeitsatmosphäre genutzt werden.
Kleine und mittlere Unternehmen haben oft flache Hierarchien und eine familiäre Atmosphäre. Bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung können die Beschäftigten im Alltag, daher gut einbezogen werden (siehe BGM Haus).
Flache Hierarchien und kurze unbürokratische Kommunikationswege schaffen eine hohe Flexibilität im Unternehmen und können nachhaltig für die Planung von Betrieblichen Gesundheitsmanagement genutzt werden (siehe Was ist BGM?).
Die überschaubare Größe des Unternehmens und die familiäre Atmosphäre im Unternehmen können für gesundheitliche Überlegungen im Betrieb genutzt werden (siehe BGM-Haus).
Im Gegensatz zu Großunternehmen haben mittlere Unternehmen bis 249 Beschäftigte, kleine Unternehmen bis 49 Beschäftigte und Kleinstunternehmen nur bis 9 Beschäftigte. Dadurch können Sie gegebenenfalls individueller auf die einzelnen Personen eingehen.
Das Wissen über Belastungen und Bedürfnissen der Beschäftigten kann dabei hilfreich sein, Betriebliches Gesundheitsmanagement schrittweise im Betrieb einzuführen (siehe BGM-Zyklus).
So kann BGM unbürokratisch und schnell umgesetzt werden. Durch den häufig direkteren Kontakt aller Beschäftigten können dabei spezielle Problemlagen und Interessen besonders gut und unmittelbar berücksichtigt werden.